Jetzt hiess es, Muffin aufzupäppeln.
Die Klinik gab uns eine ungefähre Zeit von 6 bis 8 Wochen bis die lebensrettende Op durchgeführt werden konnte.
Der Plan stand schon...so einigermaßen zumindest.
Geplant war es, am Tag der Einlieferung ein CT zu machen, welches den Shunt genau lokaliesieren sollte.
Leider ist dieses nur unter Vollnarkose möglich.
Am Tag darauf sollte dann die Lebershunt-OP stattfinden!
Auf der einen Seite wollte man diese Operation ganz schnell hinter sich haben... auf der anderen Seite wünschte man sich, dass der Tag der OP niemals kommen würde.
Jetzt gab es für Muffin nur noch Leber-Diät-Futter. Das Nassfutter gab es 4 mal täglich in kleinen Portionen. Als Leckerchen gab es das Leber-Diät-Trockenfutter. Als ganz besonderes Leckerli gab es mal eine Scheibe Salatgurke oder eine Karotte zum Kauen.
Ausserdem gab es 3 mal täglich 1,8 ml Lactulose.
Die Futterumstellung sollte relativ schnell Besserung verschaffen. Bei Muffin dauerte das ganze aber ein wenig.
Sie war immer noch sehr schlapp und schwach und schlief eigentlich nur.
Nachts ruhig zu schlafen war für mich mittlerweile ein Fremdwort geworden. Im 30-Minuten-Takt bin ich aufgestanden und habe geguckt, ob der kleine Brustkorb sich hebt... oder ich habe sie berührt, nur um spüren, dass ihr kleines Herzchen noch schlägt.
Viele Nächte saß man stundenlang an ihrem Körbchen und machte sich große Sorgen...eigentlich verging nicht eine Nacht ohne Tränen.
Am 26. Januar hatten wir den ersten Kontroll-Termin in der Klinik Hannover.
Der Ammoniak-Wert, war nur ganz gering besser. Die Leberwerte hatten sich sogar noch verschlechtert.
Allerdings konnte mich die Tierärztin Fr. K. in der Klinik beruhigen, dass die Werte den Umständen entsprechend okay wären.
Am 10. Februar kam dann der nächste Schreck.
Ich tastete früh morgens in Muffins Achseln zwei erbsengroße Knoten.
Also sind wir direkt wieder nach Hannover in die Klinik. Die Knoten wurden punktiert und Blut wurde abgenommen.
Mittlerweile tat es mir schon im Herzen weh, in die traurigen Augen meines Hundes zu schauen, wenn wieder eine Nadel in ihr steckte.... und so langsam kamen bei mir Zweifel auf, ob dieser Weg auch wirklich der richtige Weg war.
Am 18. Februar stand dann der nächste Termin in Hannover an.
Erneut eine Blutabnahme und nochmal eine Punktion der Knoten in ihren Achseln, da bei der letzten Punktion das Material nicht ausreichte.
Mittlerweile fing Muffin schon an zu jaulen, wenn sie nur die Flasche mit dem Desinfektionsmittel sah...
Dieses Mal waren zumindest die Blutwerte besser ....
Das Ergebnis der Punktion kam telefonisch am nächsten Tag: Entwarnung! Unterm Mikroskop war nur entzündliches Gewebe erkennbar - nichts bösartiges!
Jetzt hiess es erstmal aufatmen - auch wenn es nur kurz war...
Am Montag, den 2. März kam dann der Anruf aus Hannover, dass die OP schon am 11. März gemacht werden könnte. Am 10. März sollte das CT gemacht werden und während dieser Narkose auch gleich die drei noch stehenden Milchzähne gezogen werden.
Jetzt war er also nicht mehr weit entfernt, der Tag der OP!
Plötzlich ging dann doch alles irgendwie zu schnell!
Es kam der 4. März und nach dem Fressen stellten wir bei Muffin unzählige weisse Pusteln unter der Zunge fest.
Also den Hund eingepackt und ab zur Tierarztpraxis. Einem Hund unter die Zunge zu schauen, ist allerdings ein nicht so einfachen Unterfangen - aber auch Frau Dr. H. konnte diese vielen weissen Bläschen erkennen.
Diese Bläschen können viele Ursachen haben und im schlimmsten Fall sind sie ein Grund, dass die Leber-OP nicht durchgeführt werden kann....
Nach einem kurzen Telefonat mit der Klink waren wir kurze Zeit später wieder auf dem Weg nach Hannover.
Auch in Hannover war es gar nicht einfach, die Pusteln unter der Zunge zu betrachten.
Nachdem zwei Ärzte ihre Zunge angesehen hatten, wurde noch eine Dermatologin dazugeholt.
Alle waren der Meinung, dass die Pusteln kein Grund sind, die Op abzusagen... sicherheitshalber wollten sie die Pusteln allerdings den Tag vor der Shunt-OP noch punktieren.
Mittlerweile war ich an einem Punkt angekommen, wo meine Nerven wirklich nur noch an einem ganz seidenen Faden hingen.